Heute ist
mein zweiter Tag in Marokko
Sonntag,
12. Juli 2015
10:49
Guten Morgen
Marokko, guten Morgen Mohammad.
Bjenvenue,
Willkommen …. Zukunft und Vergangheit verschmelzen
Die Aufregung ist
groß, denn ich fliege das erste Mal alleine in ein fremdes Land. Nun, ja… nicht
so ganz. Zu der Zeit, als ich mit
Christoph schwanger war. Da bin ich alleine zur Türkei mit dem Flugzeug
geflogen, mit dem Bus und mit dem Taxi über die Dörfer gefahren. Doch damals,
war mir mein Ziel bekannt und dort angekommen, erwartete mich meine Familie.
Gestern war es
anders. Nun, nicht so ganz. Meine Familie erwartete mich auch. Doch zu diesem
Zeitpunkt wusste ich es noch nicht. Gerade in dem Moment war das Ziel ungewiss
und nun ja, ein Abenteuer ist es noch heute.
Mohammad habe ich
durch das Internet, genauer durch Facebook kennen gelernt.
Eine Reise ins
Ungewisse. So habe ich es nicht vielen erzählt, denn das Für und Wieder wollte
ich ganz alleine abstecken. Meine Verantwortung, mein Leben. Tief in mir wusste
ich, genau so muss es sein.
Die Reise beginnt
am Bahnhof Düsseldorf Flughafen. Es führt eine Schwebebahn,
direkt in das Flughafengebäude hinein. Das kenne ich von China. Es ist
aufregend.
Ich irre von einem PC zum anderen, gebe hier meinen Namen ein, am
anderen meine Flugnummer, beim Dritten lasse ich den Vornamen weg, nichts geht.
Zwischendurch suchen meine Augen immer wieder Petrus. Der das zu wissen scheint
und absichtlich immer, wenn ich schaue, anderen Menschen in die Reihe des Schalters
hilft, an dem es die Eintrittskarte für den Himmel gibt. Verzweifelt wende ich mich noch einmal an den
Kahlköpfigen Mann, der mich wirklich irgendwie nicht sehen will. Hallo, ich
muss Sie bitten mir noch einmal zu helfen, ich kann mein Ticket nicht drucken
lassen, sage ich ihm. Er packt mich am Arm, führt mich und meinen rollenden Koffer, einmal in die Runde und sagt...
Dann gehen Sie hier,
Sie haben ja alles versucht. Ich gehe mit meinem Koffer… aber wohin? Habt ihr
euch schon einmal im Kreis bewegt, ja?! Dann wisst ihr, dass ihr genau dort
steht, wo ihr angefangen habt. Trotzdem muss ich den Koffer abgeben, denn mit dem Koffer kann
ich nicht durch den Zoll und so stelle mich an die lange Menschenschlange vom
Schalter 20 an. Dort geht es Richtung Fuerteventura, ich möchte nach Agadir, was soll´s. Es ist zum Heulen, ich bleibe stehen und versuche nicht mehr darüber nachzudenken. Wenn Petrus sagt, ich soll mich hier anstellen, dann wird es schon
richtig sein. Und es war richtig. Lach!
Ich freue mich und
hoffe am Flughafen steht Mohammad und holt mich ab.
Mein Koffer ist der erste auf dem Laufband. Ich nehme ihn und gehe zum Ausgang.
Hier sehe ich bereits Mohammed mit seinem Freund stehen. Ich erkenne ihn sofort. Er braucht keinen Zettel mit meinem Namen hoch halten, obwohl er ihn vorbereitet hat.
Wir drücken uns und
er nimmt meinen Koffer. Seine Augen strahlen. Das gibt es nicht oft, sagt er
mir irgendwann, das gibt es nicht oft, dass wir Besuch aus Deutschland
bekommen. Dann gibt er mir seine Brille und zeigt auf die Sonne.
Ich kenne diese Brille. Irgendwie habe ich das Gefühl alles bereits schon
einmal erlebt zu haben. Kennt ihr das? Das ist Sicherheit. Das ist das Gefühl
von Sicherheit. Alles ist gut so wie es ist, denn ich kenne den Weg.
Ihr wisst ja noch gar nicht, dass wir ein Sprachproblem haben. Haha. Deswegen ist zeigen erlaubt. :)
Bald lerne ich einen Teil meiner neuen Familie kennen. Seinen Bruder.
Wie sagt Julia
Engelmann. Komm lass uns Reisen. Lass uns Geschichten schreiben. Solange wir
jung sind. :) Ich freue mich auf morgen. Gute Nacht.
Flüge hier:
Ein Manager: