Sonntag, 2. Dezember 2018

Erster Advent


Einen kleinen Spaziergang mit Tessy. Sie mag gar nicht mehr viel Laufen.
Immer wieder bleibt Sie stehen. Sie zwingt mich zur Ruhe. Das ist die Aufgabe
von den Alten an die Jungen. Nun ja... ich bin ja auch nicht mehr taufrisch... hahah
So ist es meine Aufgabe an die nächste Gerneration zu zeigen .... es geht auch mit weniger Energie.
Sei sparsam mit deiner Lebensenergie, sagten schon die alten Chinesen.

Tessy und ich laufen zu dem kleinen Bach. Sie steht im fließenden Wasser.
Ich schaue ihr zu und gehe in die Hocke. Aus dieser Perspektive sehe ich, wie das Wasser
um die Steine fließt, sich dann einen kleinen Fall hinunter wellt.
Langsam findet es sich dann im Kreis, wo der Bach etwas tiefer liegt und dreht mit all den kleinen Blättern, von Unterwegs, seine Runden.  Das Wasser sieht unglaublich weich und zart aus. Ich möchte es berühren und doch... wenn ich es so sehe, traue ich mich nicht, es zu stören. Diese wunderbaren, fließenden Muster. Nein, ich wage es nicht. 

In einem Bild festhalten, wenigstens in Gedanken, denn  mein Fotoapparat liegt neben den Plätzchen, die ich heute gebacken habe.

Der erste Advent. Ich liebe die Zeit der Kerzen, das wisst ihr. Sicher habe ich es schon oft geschrieben. Mein Buch liegt im Wohnzimmer auf dem kleinen Tisch und ich freue mich
gleich meine Nase hineinzustecken.

Es ist gemütlich. Sehr gemütlich. Meine Füße werde ich unter die Rote Baumwolldecke stecken und mir eine Tasse Tee kochen.

Ja ich kann die Ruhe genießen, die diese dunkle Zeit mit sich bringt. So verzichte ich auf den Einkaufsstreß und werde die kommende Woche etwas basteln.  Kleine Wichtel sollten es werden.

Da ist eine große Lücke und am Abend weine ich viel. Bald bin ich drei Jahre verheiratet und lebe immer noch getrennt.

Mein Mann könnte bei mir sein, das wäre wunderschön. Leider ist er in Marokko. Immer noch überlegen  die Behörden, ob es Liebe ist. Kann ein junger Mann eine alte Frau heiraten aus Liebe.
 Kaum möglich, ihrer Meinung nach.

Was man nicht erlebt hat, ist schwierig zu  fühlen.

Aber ich habe mit meinen Augen auch das Weiche gespürt. Das weiche Wasser und ich hoffe, wenn Ihr  meine Zeilen lest, könnt ihr es fühlen.

Liebe kann man spüren. Es ist eigentlich einfach. Ein Blick, eine Geste, ein Herzschlag.

Doch einem Amt fehlt das alles. Ich hoffe die Menschen dort, verlieren sich nicht irgendwann in eine Gefühlslosigkeit die Ihnen das Leben, die Lebendigkeit raubt.

Und ich hoffe, dass ich die nächste Vorweihnachtszeit mit meinem Mann verbringe.

So Gott will.



Habt einen wunderschönen Abend
Genießt ... jetzt ist immer der beste Moment.

Eure Oppi. 

Kunstspur in Essen 2020