schreib endlich alles auf, bevor es zu sehr in deiner Erinnerung verblasst.
Da war dieses süße Paar. Beide so um die 70 Jahre.
Sie eingehüllt in einen dicken Webpelz der ihr bis unter die Knie reichte,
die Füße steckten in dicke Plastik-Winter-Stiefel.
Es war diese Art von Stiefeln, die dir warme und trockene Füße versprachen.
Ihre Haare waren dunkelgrau und ihr Gesicht strahlend, mit roten, prallen
Wangen. Ihr Kopf saß auf ihrem Mantel, wie das runde Ende einer Stecknadel...
an ihrer Hand trug Sie ... IHN... !!!
Er, gut drei Köpfe größer, stattlich von der Gestallt, mit einer lustigen grauen Pudelmütze auf den langen, schmalen, großen Kopf. Es waren keine Haare mehr zu sehen, nur Gesicht und Pudelmütze.
Ich erinnere mich nicht mehr an seine Kleidung,
nur an sein Lachen und die Art wie er seine Worte wählte.
Seine Worte waren so wie seine Mütze, jung, spritzig und schwingend,
außerdem wurden sie vom tiefen Bass seines Lachens unterstrichen.
Sie saß in der Bank, wie in der ersten Reihe im Theater und er,
wie in der letzten Reihe der 7. Klasse. ;)
Seine große Hand ließ sie nicht los.
Ihre Worte waren ab und zu...
"Ja, du wieder." oder "Du bist mir einer."
.... ganz leise und mehr zu sich selbst, als zu ihm.
Es schien mir so, als hörte er sie gar nicht, denn er redete munter
drauf los und lachte. Als die beiden den Gelben-Wurm
verließen, hatte ich das Gefühl, die 105 hatte ihren warmen, gelben Glanz verloren und
das ungleiche Paar, das die Stufen zur Straße hinunter ging, war darin eingehüllt.
Eure Oppi