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Sonntag, 24. Januar 2010

Mofa


Mit 15 Jahren darf man Mofa fahren, also hat mein Sohn beschlossen
einen Führerschein zu machen. Das Mofa wurde bereits von dem besten
Vater aller Väter gekauft und steht in der Garage. Da war die Geschichte von seinem
Großvater fällig. Da unser Sohn seinen Opa nie kennen gelernt hat, muss ich viele Geschichten über ihn erzählen.

Mein Vater war vielleicht 16 oder 17 Jahre alt und fuhr einen schnittigen Roller.
(Das erzähle ich hinter vorgehaltener Hand, ich bitte um höchste Geheimhaltungsstufe! ;o)))
Also, dieser tolle Roller brachte ihn überall hin und er war mächtig stolz so ein -
du mein Sohn würdest sagen - abgefahrenes Fahrzeug zu besitzen. Was keiner wusste, er hatte garnicht keinen Führerschein.
Nun war dies zu einer anderen Zeit und die Polizei war nicht immer so präsent
wie heutzutage. Aber ab und zu war sie da und wollte von den Fahrzeugführern,
die Papiere sehen.
So hatte dein Opa auch das Pech und die Polizei war hinter ihm her.
Opa war James Bond und die Polizisten waren die Bösen!
Er nahm jede Abkürzung und es war eine stürmische Fahrt mit einem großem
„Lochende“. Ja, dein Opa landete in einem Loch, mit samt seinem Roller war er
unabsichtlich in einer Versenkung verschwunden. Die Straßenarbeiter hatten
zwar eine Absperrung hinterlassen aber die hatte er wohl in aller Eile übersehen.
Da saß er auf seinem Roller in dem Loch und das war zu allem Übel noch halb mit Wasser zugelaufen. Außer ein paar nassen Hosen war im nichts passiert. Was mit dem Roller war hat er mir nie erzählt oder ich habe es schlicht vergessen. Dass ihn die Polizei nicht geschnappt hat, das fanden wir damals zum abrollen witzig.

So und nun viel Spaß beim führen deines Fahrzeugs, aber erst wenn der Führerschein
bestanden ist! Wer weiß in welchem Loch sonst dein wunderschöner Roller steht. ;-)


Ach du liebe Güte, es schneit schon wieder!
Ich möchte aber gerne Frühlingswetter und mein lieber Sohn will bald Roller fahren.
Also du da oben ….. ist doch wirklich jetzt genug Schnee gefallen.


Freitag, 29. Mai 2009

Tiere


Die liebe zu Tieren haben wir von meinem Großvater. Er hatte eine große Vogelvollere. Hier lebten allerhand Vögel und sogar ein Fasan. Eine Elster konnte Sprechen. Rudi hieß er, genau wie der jüngste Sohn. Ich habe meinen Großvater geliebt. Wahrscheinlich sind alle kleinen Mädchen in ihren Großvater verliebt. Aber meiner war schon … junge …. der war mal ein Großvater. Er hatte einen riesigen Ball verschluckt und hatte eine Glatze wie ein Pater.
Seinen Wellensittich hatte Opa strubbligen Messdiener beigebracht.
Also wenn wir zu Besuch bei meinen Großeltern waren, saß mein Opa auf der Eckbank am
Wohnzimmertisch. Der hatte eine Schublade, hier waren die Karten, seine Schnupftabakdose und die feine Bürste platziert. Mein erster Weg war von der Eingangstür schnurstracks zur Schublade. Hier holte ich die Bürste heraus und dann wurden Opa die tollsten Frisuren gezaubert. Opa sagte dann immer: "Mach noch ein bisschen dann bekommst du 10 Pfennig" Später 20 Pfennig und so weiter und so weiter, wenn wir dann glücklich bei 2,50 DM angekommen waren, zählte er wieder schnurstracks im 10 Pfg. Takt herunter. Wir beide wussten, dass ich ohne Geld nach Hause ging, aber es waren für uns schöne Stunden, voller Zauber. Opa hatte eine Gänsepelle und ich jemanden der sich meiner Kunst hingab ohne Wen und Aber. Schade, dass man sich von geliebten Menschen so früh trennen muss. Opa starb in unserem ersten Urlaub in Österreich. Ich werde nie vergessen wie Mutti mir die Nachricht brachte, wir fahren morgen nach Hause. "Opa ist tot." Es treibt mir Tränen in die Augen wenn ich diese Zeilen schreibe. Opa hatte mir vor unserem Urlaub seine geliebte Schnupftabakdose geschenkt. Nicht dass ich je gesagt hätte ich will diesen Schatz für mich haben, nein, nur so …………….Ich liebe dich Opa, noch heute und es sind immerhin 36 Jahre vergangen.
P.Opp

Kunstspur in Essen 2020