Dienstag, 4. August 2015

Zweiter Tag Essaouria


Hatschi

Donnerstag, 16. Juli 2015

05:55

Al hamdo li llah… du stirbst für eine Minute aber der Motor des Lebens schaltet in einen höheren Gang. Danke dir mein Gott. So interpretiert Mohammad mein Nießen.

Wie wunderbar eine neue Kultur kennen zu lernen.

Wie wunderbar einen Menschen zu haben, der dir Gesundheit wünscht, wo es bei uns schon fast ein Makel ist. Es gehört nicht mehr zum guten Ton, jemanden eine gute Gesundheit zu wünschen. Aber das ist eine wunderbare Erklärung. Den Gang höher schalten und ab ins Leben. 


Ich beginne ihn zu lieben, aber ich sage nichts. Das ist meine Liebe. Sie gehört mir ganz alleine. Im Teilen möchte ich heute einmal ganz schlecht sein.


Wir haben lange geschlafen. Es war 13.00 Uhr. Ich habe das Zimmer mit dem eingebauten Schrank und meine Matratze ist etwas weicher. Das soll für mich besser sein, meint Mohammad. Ich schlafe tief und fest. Er hat wohl wieder einmal Recht. So sind wir nicht mehr nach Marakkesch, das Wort ist aus der Sprache der Berber und bedeutet, das Land Gottes,  gefahren und haben den Tag in dieser  schönen Wohnung, am Strand und auf dem Markt verbracht. Nach Marakkesch können wir fahren, wenn du uns noch einmal besuchst.










Die Menschen hier sind bunt, das habe ich erwähnt, doch sprach ich auch über die Armut. Ja.  Ab und an gibt Mohammad den Armen ein bisschen. Nicht viel denke ich aber angemessen. Er macht es freiwillig und manchmal auch auf Anfrage. Es zerreißt mir das Herz und ich könnte weinen, wenn ich die ganzen armen Menschen am Straßenrand sehe. Froh bin ich, dass das Geld nicht in meinen Händen ist. Ich könnte nicht vorbeigehen, mit dem Wissen die Taschen voller Geld zu haben. Ich kenne die Armut nicht so wie diese Menschen, ich bin mir jedoch der Schmerzen bewusst, die sie haben.


Armut ist keine Krankheit, aber wegen Armut krank zu werden, in unserer Zeit, ist eine Ungerechtigkeit sondergleichen.

Es ist genug für alle da. Genug zu Essen, zu Trinken und genug Geld.

Ich bin der Meinung,  jeder Mensch, der nicht Arbeiten kann, braucht Hilfe. Ob er wegen Krankheit nicht Arbeiten kann oder weil er keine Arbeit bekommt. Die, die Arbeit haben, müssen teilen. So ist das. Das hat mit Faulheit wenig zu tun. Das ist Gerechtigkeit. Jeder sollte leisten dürfen was er kann, in einem Staat. Dazu gehört auch die Hausarbeit. Das Einkaufen, das Kochen und das Haushalten.  Kinder zu betreuen, natürlich an erster Stelle! Denn Kinder sind die Zukunft. Auf der ganzen Welt. Kinder hungern zu lassen, ist das schlimmste Verbrechen überhaupt!!! Mit verhungern meine ich nicht nur das Körperliche, sondern auch das Seelische. Immer sollte man das Innen und das Außen sehen. Da halte ich mich ganz an den chinesischen Glauben. In einem anderen Glauben habe ich es noch nicht kennen gelernt. Vergesst euren falschen Stolz und kümmert euch um die Armen dieser Welt. Wenn sich jeder Mensch um einen anderen kümmert, in Liebe, wären wir einen Schritt weiter in eine gute Zukunft.



Doch zu meinem Tag. Es war herrlich. Das Wetter war bedeckt. Für mich wunderschön, für Mohammed mal wieder frisch, haha. 

So schleichen wir durch den Basar, der vollgestopft ist mit Menschen. Fuß vor Fuß an seiner Hand folge ich ihm. Nicht wie seine Mutter, sondern wie seine Tochter halte ich mich feste fest.


Eine kleine Kutschfahrt machen wir und ich setze mich in die Reihe zusammen mit einer Frau und einen Mann. Sitzen ist vielleicht zuviel gesagt. Mein Po hat nicht genug Platz und ich versuche es auf einer Backe auszuhalten oder zu halten, mein Gewicht. So halte ich mich ein bisschen an der Stange, an der der Himmel befestigt ist (von der Kutsche…haha) neben Mohammad fest. Er zeigt auf sein Knie und ich lege dort meine Hand hin. Es ist wunderschön als Mutter, Tochter und Frau, einen Sohn mehr zu haben zumal ich noch einen Sohn hätte, der gerade in seinem Alter wäre.


Am Abend essen wir die Reste. Wir schauen ein bisschen Fußball auf den Lepi und Mohammad bekommt von mir eine Massage. Traditionell Chinesisch, das tut ihm gut.



Morgen fahren wir um 7.00 Uhr in seine Provinz. Ich freue mich auf seine Großmutter, er sagt Sie ist ein bisschen crazy  und seine Familie, meine Familie. Ich hoffe sie lieben mich. Was ziehe ich nur an… es wird heiß.


Was sagt euch dieses Bild? Ich hoffe das gleiche wie mir.








2 Kommentare:

mo hat gesagt…

Du schreibst es so schön - so zart und ehrlich.... wunderbar zu Lesen!
Ich drück dich!

Oppi hat gesagt…

Danke mo. Ich drücke dich auch... ganz fest an mein Herz.

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