Freitag, 27. August 2010

China die Langnasen kommen!

Der erste Tag!

Guten Morgen um 7.00Uhr. Ich würde ja gerne liegen bleiben aber China ruft. So werde ich aufstehen und nicht noch gemütliche fünf Minuten.... es wäre so schön... ich würde so gerne... nur noch ein bisschen!
Einmal noch meine Nase ins Kissen drücken, gar nicht mehr schlafen, nur dösen.
Was soll ich sagen, ich habe nicht mehr geschlafen, wirklich und trotzdem wirft man mir das Schnarchen vor. HIHI

Wie schön so ein Schläfchen ist, weiß man erst, wenn man eine Nacht nicht richtig geschlafen hat.
Gut dass der Hotelwecker uns ein zweites Mal geweckt hat. Ein bisschen zu spät zum Frühstück ist nicht so tragisch. Pünktlich versammeln wir uns in der Eingangshalle zum ersten Ausflug.

Unser Ziel ist der Sommerpalast Yiheyuan, die kaiserliche Parkanlage und die Fahrt zum Badaling-Pass um auf der großen Mauer spazieren zu gehen.

Wu unser Reiseleiter und sein kleiner Sohn Ding-dang, sind ein Teil unserer Gruppe, (-sollte ich erwähnen, dass wir acht Personen sind-) wunderbare Menschen. Wu lacht immer, um seine Worte zu unterstreichen.
Ich nenne ihn heimlich den lachenden Buddha.
Die ganze Fahrt lehrt er uns in Geschichte. Er ist mit Laib und Seele dabei und versetzt uns um Dynastien zurück. Mein Gehirn hat nicht das Fassungsvermögen, so viele Informationen aufzunehmen. Doch es ist wunderbar und in mir hat er eine aufmerksame Zuhörerin.

Er erzählt uns, dass wir deutschen Probleme haben mit der Aussprache seiner Stadt Beijing.
(Provinz mit 14 Mio. Einwohnern..... vergleiche... ganz Nordrhein Westfalen hat ca. 18 Mio.)
P und B können die Deutschen wohl gar nicht aussprechen! Hihi...ich glaube er hat darauf gewartet dass wir sagen: Ihr habt Probleme mit unserem R.
Wo er das R natürlich wie kein anderer Chinese beherrscht.
Wir sagen dann mal nichts. ;-)))))
Er sagt das Beijing siebzehn Mal umbenannt wurde, von der Bedeutung,  Bedeutung.
Also Bei heißt jetzt Norden und jing heißt Hauptstadt, Hauptstadt. So war es aber auch Beiping, was soviel wie Nördlicher Friede heißt. Wollt ihr noch mehr wissen, dann gebe ich euch die E-Mail Adresse von unserem Wu... hihi... ich konnte es mir nicht merken.

Gerne schlägt sich Herr Wu nach seinen Lachanfällen an den Kopf, so als wollte er sagen:
Himmel, ich muss mal wieder Lachen. Es ist zu schön.

Er ist mächtig stolz auf seine Stadt. Erzählt uns von den Autofahrern und wann wer, an welchem Wochentag fahren darf. Nein, nicht jeder darf fahren wann er will. So geht es nicht, nein! Aber als Fußgänger darfst du alles. Bei Rot darfst du gehen, bei Grün musst du gehen. Hihihi

Wenn ich ein Mann wäre, könnte ich euch jetzt ganz viel von der Autoindustrie erzählen... aber Entschuldigung, in diesem Moment sind gerade meine Augen im Bus zugefallen. 

Ich erwache und bin schon fast am Garten zur Pflege des Altersfriedens. ;-)))

Hier sehe ich das erste Mal, dass die Chinesinnen ihre Regenschirme der Sonne entgegenhalten.
Wie witzig, wie nützlich!
Wu erzählt uns von der Kaiserin Cixi, die 1888 hier Ihre Sommermonate im Yihe Yuan verbrachte.
Gedacht war dieser Palast nicht als Kaiservilla, sondern als Witwensitz. Aber die Kaiserin
hat über zig Jahre von hier ihre Fäden gezogen und durch ihre Kinder, Engel deren Onkel regiert. (Sie war einst die Kukubine des Kaisers )
Der Kumming-See am Sommerpalast ist künstlich angelegt. Er ist riesig und
traumhaft schön. Man sieht vom Eingang auf den Berg der Langlebigkeit. Langlebigkeit ist hier 
als Symbol überall zu finden.
Beeindruckt hat mich persönlich das Marmorboot. Historisch: Das Wasser, das ein Schiff trägt, bringt es auch zum Kentern. Es war eine Anspielung auf das Stadtschiff. 

Die Siebzehn Bogen – Brücke überqueren wir zum Ausgang. Dieser See, mit seiner Landschaft, hat sich in mein Herz gebrannt. 

Jetzt dürfen wir diktatorisch-demokratisch wählen, ob wir erst zur Großen Mauer oder erst zu Mittag essen möchten. Es ist 14.00 Uhr und wir entscheiden uns für das Leibliche-Wohl.
Die erste Gaststätte verlässt Wu wieder schnell und wir stellen keine Fragen.
Hilde steckte neugierig ihr Näschen hinein und ihre Augen sprechen Bände.
Dann hat er ein passendes Lokal und es ist wirklich toll. Wir sind alle zufrieden und können nach einem guten Mahl aufbrechen, zu neuen Erlebnissen.

Die Große Mauer:

Es ist jetzt bestimmt gefühlte 45 Grad und der Rucksack auf meinem Rücken ist unerträglich.
Die Bluse klebt und ich entscheide mich, nur den Bauchgurt und die Kamera mitzunehmen.
Der Rucksack bleibt im Bus, basta. Wu erzählt wieder und einige haben mühe, seinen Schritten und seinen Worten gleichzeitig zu folgen. Wir haben die Wahl die Mauer im Osten oder im Westen zu begehen.
Osten ist nicht so steil aber total mit Menschen überfüllt, also gehen wir gen Westen.
Gott, ist das STEIL, Gott ich schwitze. 

Aber der Blick entschädigt alles. Jenni meine Nichte wird hier zum ersten Mal gefragt, ob man Sie fotografieren darf. Hihi wir lachen uns schlapp, nein Langnasen sind hier nicht oft und dann solch hübsche, da spielt der junge Chinese gerne mit seinen Muskeln.
Hier ist es so schön wie in einem Traum.


Am Abend wird dann mit Pekingente gefeiert. Es ist wunderbar.

Morgen sehen wir den Kaiserpalast die Verbotene Stadt, das Tor des Himmelsfriedens, den Kohlehügel und Beihai-Park, das Lamakloster (Yong he Gong) und wir gehen zum TCM Haus.

Gute Nacht.
Marias Koffer ist noch nicht da, aber sie hat sich zwei wirklich hübsche Blusen gekauft.

9 Kommentare:

dicke, alte Frau hat gesagt…

Liebe Oppi, es ist eine fantastische Reise auf die Du uns da mitnimmst. Sehr exotische und wunderbare Bilder. Danke dafür.
Ich bin mal gespannt, ob man Euch im TCM-Haus erzählt, unter welchen unwürdigen und menschenverachtenden Bedingungen und zu welchen lächerlichen Löhnen die Arbeiter Waren produzieren, die unter dem TCM-Label von einem Deutschen Kaffeeproduzenten namens Tchixo dann hier verkauft werden.
Aber ich möchte Dir Deine schöne Reise auch nicht vermiesen.
Ganz liebe Grüße, die Christiane

Oppi hat gesagt…

Schön dass dir die Bilder gefallen und ich verspreche dir es kommen (für mich) noch schönere!

Ja, die Löhne sind nicht so wie bei uns. Alles vom Land kommt in die Stadt um zu arbeiten. So sind viele Wanderarbeiter in der Stadt und die Löhne können dementsprechend niedrig sein. (Es wimmelt nur so von Menschen, für uns kaum vorstellbar. Sie wohnen alle zusammen in einer Wohnung und manchmal sind es wirklich Käfige die Sie ihr eigen nennen. Aber Sie sind gut drauf, da Sie auf dem Land niemals soviel Geld für ihre Familien verdienen könnten. So erarbeiten Sie sich ein kleines Stückchen Wohlstand.)Im allgemeinen sind die Preise für uns Europäer lächerlich. Eine gute Mahlzeit bekommst du für 40 Yuan. 100 Yuan sind ca. EUR 12.00 und das in keiner Garküche,(Die wirklich Mittelalterlich sind, Bilder bekommst du noch zu sehen!) sondern bereits in einem guten Lokal. Die Garküchen sind in Peking verboten worden,(wegen der Hygiene) nur in einer Straße bekommst du noch Exotische kontrollierte Speisen.(Ich mag es nicht! hihuuu) Was da mit Tchixo läuft, weiß ich nicht. Aber das ist wohl kein Einzelfall!!!!
Ich muss immer an die ganzen gebrauchten Textilien denken, die ich in Afrika gesehen habe. (Straßenfüllend) Wirklich auch nicht förderlich für die dortige Industrie.

Ich drücke dich und danke dir für deinen Kommentar.
So kommen auch andere Eindrücke zu Papier.

Deine Oppi

Oppi hat gesagt…

Ach, mit TCM meine ich die traditionelle chinesische Medizin nicht die Textilien.

Bald mehr!

Bussi Oppi

Anonym hat gesagt…

Hallo Oppi
Du hast herrlich lebendig von dieser Traumreise erzählt. Und die Foto unterstreichen diesen Bericht sehr gut. Freue mich schon auf die Fortsetzung. Bin zwar in der nächsten Woche in Timmendorf, aber wenn ich wieder komme, schau ich mal rein, wie es mit deiner Tour weitergeht.
Herzliche Grüße von Monré

Danke auch für die Freundlichkeiten, die du bei deinem Besuch in "Afrika Kulturen" zurück gelassen hast. Wenn es dich interessiert, in "Begegnung mit Afrika" gibt es noch einen weitere Afrika-Blog.

Oppi hat gesagt…

Ja, sehr... ich mag Afrika und seine Schätze!
Bei dir zu lesen ist ein Erlebnis.

Schön, dass du meine Reise weiter begleiten willst. Da freue ich mich sehr.

Bis bald und viel vergnügen in Timmendorf.
Da bringst du bestimmt wieder tolle Bilder mit.
Deine Oppi

Anonym hat gesagt…

Moin Oppi!
Puh, langer aber schöner und anschaulicher Bericht. Die Brücke mit den vielen Bögen hatt´s mir auch angetan. Auch die Chinesische Mauer würde ich gerne mal begehen. Nur schade, dass man an solchen Orten nicht auch mal allein sein kann. Ich kann immer erst richtig genießen und aufatmen, wenn nicht so viele Menschen um mich sind.

Liebe Grüße und schönen, sonnigen Tag. Schönes Foto von dir übrigens, wenn auch bisschen klein. Ob ichs mir kopiere, dann mit viel Mühe auf Groß bearbeite (kicher).

Alice

Oppi hat gesagt…

Ja, du hast Recht! Für einen Tag war es einfach zu viel. Ich werde daran arbeiten, mal sehen ... mh... vielleicht immer eine Sehenswürdigkeit.
Kleinere Geschichten (Berichte) lesen sich besser!

Glaube mir, dort ist es ganz anders. Es sind so viele Menschen und doch ... wie soll ich sagen..
man/frau ist nicht alleine, nein... aber die Menschen sind vorsichtiger. Ich glaube sie sehen mehr!

Ja, das Bild ist toll, wie!
Hat meine Nichte liebenswürdiger Weise von mir gemacht.
Mich hat´s umgehauen....hihi... erst wollte ich es vernichten... später...nah, warum solltet ihr nicht mal was zu lachen haben.
Schön das es dir gefällt.

Schaue gleich mal bei dir vorbei.
Oppi

Coco hat gesagt…

Liebe Oppi,
Wahnsinn, mir schwirrt gerade der Kopf von all den vielen Eindrücken, einfach toll und die Fotos sind wunderschön.
Liebe Grüße, Coco

Oppi hat gesagt…

Danke Coco... danke. ;-)))

Deswegen mache ich jetzt etwas langsamer... es kommt noch soooooo viel.

Ich hoffe du siehst noch mal vorbei.
Oppi

Kunstspur in Essen 2020