Man oh man....
Bis Oktober, werde ich noch mit der Linie 105 fahren.
Jetzt bereits vermisse ich meine gelebten, geliebten Geschichten.
Dann wird das Regional - Bahn fahren, meine Tage erfüllen.
Sicher gibt es dort auch Geschichten zu schreiben,
doch die Linie 105 ist was besonderes. Schließlich ist sie jetzt NaturLinie... WOW
Am vergangenen Donnerstag, habe ich mich ein Stündchen früher von der Arbeit freigeschaufelt
um meine Freundin zu besuchen.
Die Liebe hat eine Entzündung im Knie und kann nicht laufen.
Ja - nicht erst seit heute, bereits zum Neuen Jahr durfte ich sie
zum Auto tragen. Nicht wirklich auf Händen, sondern mehr
halb auf den Rücken.
Wie Zwei waren ein Bild und ich kann es keinem übel nehmen,
wenn der Verdacht aufkam, ich schleppe eine Frau ab.
Trotz schlimmen Schmerzen, konnte sie Lachen und in meinen Augen waren auch
Tränen vom Lachen!
Meine Gedanken wieder... haha
Das ist eine andere Geschichte, eigentlich wollte ich .....
Also es ist Donnerstag und ich sitze im gelben Wurm Richtung Heimat.
Immer geradeaus, vom Essener Hbf zur Unterstraße.
Der Wurm kriecht durch den U-Bahn Tunnel, dann schleicht er aus seiner
Behausung raus ans Sonnenlicht.
Lesende, werden leicht geblendet vom plötzlichen erscheinen der Sonne.
Heute ist es draußen bitter kalt.
Meine Füße stecken in den neuen Schuhen,
die ich eine Nummer größer gekauft habe.
Sie haben eine Felleinlage und ich habe zusätzlich die wunderbaren
dicken selbstgestrickten Socken von Brigitte an.
Die mit dem kleinen, silbernen Engel
an der Seite. Ein Engelssocken-Schildchen war bei der Lieferung dabei.
So ausgerüstet, muss es ja ein schöner, sonniger, wenn auch kalter Resttag werden,
denn meine Füße sind schön warm. Meine Hände habe ich vergessen einzupacken.
So muss ich den kalten Eisengriff, von meinem vollbeladenen Hackenporsche,
mit nackten Händen anfassen. Das schickt einen leichten Frost durch meinen
Körper. So kenne ich den Unterschied heute besoners gut zwischen Wärme und Frost!
Die Bahn ist voll bis zum Rand.
Ich habe glück, denn ich sitze am Fenster. Von hier schaue in die Weltgeschichte.
Der Wurm schleicht vorbei an Thyssen Krupp und dann
am Finanzamt. Meine Unterlagen für das Amt habe ich fertig. Gott sei Dank, es fehlt nur noch die Steuerkarte. Tja... auf welche Gedanken man kommt, wenn
man so wohlig im Bauch herumkutschiert wird.
So in meinen Gedanken vertieft und mein gemütliches zu Hause vor dem
geistigen Auge, nehme ich die Worte des Fahrers fast nicht war.
"Diese Bahn hat einen Betriebsschaden und endet hier!"
"Bitte steigen sie aus und nehmen sie die Bahn, die direkt hinter uns in die Haltestelle einfährt."
kommt es aus den Lautsprechern.
Betroffene Gesichter bei meinen Mitreisenden.
Heute hat mich der Schalk gefressen und ich denke so bei mir, nah..., ob die Menschen
eine gewisse Trauer empfinden, weil es dem Wurm so schlecht geht. hahah
In einigen Gesichtern lese ich aber etwas anderes und so steige ich vorsichtig, mit meinen
Mitreisenenden aus dem kranken Wurm aus, um mich an der Haltestelle wieder brav
in die Reihen zu bringen, für den nächsten dicken Bauch, der mich und meinen Proviant
nach Hause fahren soll.
Mein Blick geht Richtung Baustelle vor mir und mehr zu mir, als zu
meiner Nachbarin zu linken, frage ich: "Was hier noch mal entsteht?"
"Tja", kommt es schnippisch zurück. "Das stand schon seit Wooooochen in der Presse!"
und "Aaaaußerdem, steht es irgendwo, an der großen Tafel, vom Bauvorhaben!"
"Oh" höre ich mich sagen. "Sie, sind aber besonders freundlich heute!"
Das hatte mir noch gefehlt. Gerade ging es mir noch gut. Denn der Wurm konnte mich
nicht mehr aus meiner guten Laune reißen, aber diese Frau hatte es geschafft, dass sich mein Magen kräuselte. Nur weg hier, denke ich und schiebe meinen Porsche vorsichtig und mich einatmend um schlanker zu sein, ein Stück weiter in Richtung Wurmkopf. Dann wieder diese Stimme. "Und jetzt zieht sie ihren Karren auch noch fast über meine Füße!" Was natürlich völlig übertrieben war! Denn ihre Füße ruhten in Frieden unter ihrem Busenvorbau, der beträchtliche Außmaße hatte! Haha..
So gehe ich weiter, schaue mich um und sage noch einmal mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen: "Sie sind heute wirklich sehr charmant!" und eine Frau aus der Menge lächelt mir zu, es ist eine Bestätigung für meine wirklich ironisch gemeinten Worte!
Die nächste Bahn kommt und wir steigen alle wieder ins Innere. Ich versuche mich aus meiner Magenverkräuselung zu befreien und Atme tief in meine Lungen. Die schlecht gelaunte Frau, mit den schmalen Lippen und den grauen Haaren, die feste an ihrem Kopf kleben, schleicht an mir vorbei und geht etwas mehr ans Wurmende. Ja, denke ich noch ... ab durch die Verdauung, ab ans Ende des Wurms.... ;D Wir fahren wieder eine Weile und auf der Fintroper Höhe kommt aus dem Lautsprecher. "Diese Bahn endet hiiiiier! Bitte aussteigen!
Ok, ok.... Noch eine Unterbrechung. So nehme ich meinen Porsche am Eisengriff und steige die Stufen in die Freiheit hinaus. Egal, das letzte Stück meines Weges, gehe ich zu Fuß spazieren, denn ich brauche frische Luft und freundliche Gesichter. So mag ich es! Außerdem habe ich Zeit. Schließlich habe ich mir heute eine Stunde freigeschaufelt! Und dann ab zu meiner Freundin.
Ich wünsche euch immer eine Möglichkeit
zur Flucht, vor Situationen, die von außen nicht so positiv sind.
Lasst euch nur nicht darauf ein.
Es lohnt sich nicht.
Lerne den Augenblick zu ergreifen!
Sammle deinen Geist dort, wo du bist,
mit einem für den Augenblick geschärften Bewusstsein.
Eure Oppi
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