Da fängt ein neues Leben an. Ein ganz neues Leben für alle Beteiligten. Ein Leben, was sich keiner so vorgestellt hat. Denn Alles kommt bekanntlich anders als man denkt. Schön und beschwerlich, schwer und leicht. Eine zu kurze und doch viel zu lange Schwangerschaftszeit. Dann ist sie plötzlich vorbei und wenn du nach Vorne siehst, sind deine Kinder erwachsen.
In der Zeit, der Schwangerschaft, habe ich viel Musik gehört leicht, klassisch, leise und ruhig. Meine Söhne sollten ruhig werden und die Musik lieben wie ich. Viele Bücher habe ich gelesen. Alles was mir unter die Fittiche kam. Natürlich auch über das ungeborene Leben. Das die Beiden in mir fühlen können, das sie bereits hören und sehen können, bevor sie geboren sind. Ich habe Bücher verschlungen um ihnen meine Stimmungen mitzugeben, meine Gefühle. Dann bekam ich die ersten Bilder von meinem Arzt. Mein Kind, das zum ersten Mal an seinem Daumen lutscht. Dieses Gesicht, nie hätte ich gedacht, dass mein Kind genau so aussieht, das genau dieses Gesicht nach der Geburt neben meinem liegt. Aber so war es. Du streichelst deinen runden nicht enden wollenden Bauch. Du siehst aus wie ein runder Ball und du fühlst dich so schön. Du blühst wie eine Rose und möchtest die Zeit anhalten und in ihr gefangen bleiben. Doch gleichzeitig kannst du nicht erwarten dein Kind in deinen Armen zu halten. Wenn du zum ersten Mal den Fuß deines Kindes an der Oberfläche von deinem runden Bauch siehst, dann möchtest du nur noch still dasitzen und die Hände auf deinen Leib legen und sie nie wieder woanders hinlegen. Dann kommt die Geburt und du hast Angst. Angst vor der Trennung. Angst vor dem Schmerz. Angst vor der Verantwortung. Festhalten, die Hände auf dem Bauch legen und festhalten. Doch die Trennung kommt, ob du willst oder nicht. Es ist schön und es ist traurig. Die Gefühle sind so gespalten. Dein Kind lebt, es ist da, es trinkt an deiner Brust. Die weiche Haut, diese kleinen Finger, diese kleinen Riesenfüße. Alles ist an Ihrem Kind, sagte die Hebamme, ihr Kind hat alles, und Füße.... Füße hat der Kleine, er wird sicher Feuerwehrmann. ;-) Was für ein Wunder dieses Leben, was für ein Wunder. Dann läuft die Zeit. Sie schmilzt wie der Schnee in einer warmen Hand. Du darfst noch einmal mit den Augen deiner Kinder sehen, darfst noch einmal mit deinem Kind lernen und verstehen. Darfst die Tränen trocknen, die aus den Kinderaugen kommen und du versuchst alles, alles was du gelernt hast in deinem bisherigem Leben, an deine Kinder weiter zu geben.
Die Zeit ist viel zu kurz.
Die Zeit ist viel zu kurz.
Der Frühling ist bald vorbei und der Sommer kommt.
Für dich ist es dann bereits Herbst.
Die ersten Kirschblüten am Baumhochsitz.
Ich habe eine Schwalbe gesehen. ;-)