Dienstag, 9. Juni 2009

Windhose/ Tornado


Weil es gerade in Deutschland passierte und weil meine Süße in den Urlaub fährt habe
ich in meinen Erinnerungen gekramt und das gefunden:
Wir waren in der Türkei. Ich liebe dieses Land der Sonne. Bald fliegen wir wieder mit der ganzen Bande und wir waren letztes Jahr eine Bande von 5 Pärchen mit 8 Kindern. Ich will euch von unserem letzten Tag erzählen. Besser von dem Abreisetag, das war mal eine Aufregung. Da wir erst zum Nachmittag abgeholt werden sollten, hatten wir jede menge Zeit. Die Koffer waren gepackt und in der Rezeption abgestellt. Das Handgepäck war nicht so dramatisch, Handtuch und jeder ein T-Shirt, man weiß ja nie. Und meine kleine Stofftasche mit dem üblichen Krimskrams einer 48 jährigen Frau und mit den Papieren natürlich. Wir haben uns den Hoch-Pool ausgesucht, denn dieses schöne Fleckchen mit Blick auf das Meer, war der erste Pool am Hotel und ganz in der Nähe vom Hallenbad. Hier waren Duschen, die wollten wir nutzen, da wir unser Zimmer um 10.00 Uhr verlassen mussten. Also schön gefrühstückt und dann mit alle Mann an den Pool. Es war das schönste Wetter und man konnte sich die letzte Bräunung holen und wunderbar schwimmen. Habt Ihr schon einmal eine Windhose beim windstillen Wetter erlebt. Ich kann euch sagen, dass ist mal ein Erlebnis. Sie tauchte auf einmal auf und lief Ihren Weg bis zum Strand. Auf diesem Weg flog alles in die Luft was nicht niet und nagelfest ist. Wir staunten
nicht schlecht wie die Sonnenschirme über den Rand des Hochpools in den unteren Swimmingpool flogen.
Wie unsere Luftmatratze sich in die Höhe erhob, um als fliegender Teppich auf Reise zu gehen. Zeitungen, Kleidung und Stühle wurden von diesem Tornado mitgenommen. Das war mal ein Spaß.So schnell wie es kam war es wieder vorbei, wir räumten alles auf und gingen wieder über zum sonnenbaden und schwimmen. Auf einmal ein böses grummeln, wo sind meine Sonnenbrille und meine gute Uhr. Mein lieber Mann war auf der Suche. Ohh, das sah nicht gut aus, habe ich doch die Teile von der Liege auf den kleinen Tisch der an dem Sonnenschirm befestigt war gelegt und gerade dieser Schirm war im hohen Bogen über das Geländer in den unterm Pool geflogen. Wir haben noch darüber geredet welch Glück es war, dass keiner im Pool schwamm, als der Schirm seine Landung antrat. Mein lieber Mann konnte leider nichts mehr tun, er war wie versteinert und sein Blick traf mich strafend. Fluchs setzte ich mich in Bewegung, im Schlepptau hatte ich mir meinen jüngsten Sohn genommen. Tatsächlich schwammen die Utensilien im Pool an der Stelle wo der Sonnenschirm gelandet war. Wir gingen mit unserer Beute freudestrahlend zu unserem Platz, wo Vater schon wartete. In seinem Gesicht war allerdings keine Spur von Freude zu erkennen. „Wo ist denn deine Tasche“ fragte er mit versteinertet Miene. Nein, das konnte nicht war sein, hatte uns jemand in diesem durcheinander die Tasche entwendet. Mein Gehirn ging den ganzen Vormittag durch. Hatte ich meine Tasche irgendwo liegen gelassen. Es waren die Papiere in der Tasche und mein Geld. Konnte die Windhose auch die Tasche mitgenommen haben. Ich suchte alles ab, fragte jeden Kellner, an der Rezeption, im Restaurant und an der Poolbar. Nirgends eine Spur. Eine Stunde noch, dann wurden wir abgeholt. Ich konnte gar nicht weiterdenken, es war Freitag ob die Botschaft noch auf hatte.
Unsere Pässe waren in der Tasche, wir hatten kein Zimmer und kein Geld mehr. Gott, was sollten wir nur tun. Ich sprach den Animateur an, er nahm sein Mikro und hatte sofort in sämtlichen Sprachen eine Suchaktion gestartet. Da kam ein Kellner mit meiner nassen Tasche. Er hatte die Tasche aus dem Pool gezogen und aufbewahrt. Welch ein Glück, ich weinte und gab ihm Trinkgeld. Jetzt ging es ans trocknen der Papiere. Lieben Dank Ihr hilfreichen Engländerinnen. Ihr habt mich am Arm genommen und mit mir in eurem Zimmer die Papiere trocken geföhnt. Aus Spaß wird Ernst, wie richtig war hier der so olle, alte Spruch.

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